Landschaftspflegehof Stürz

Naturschutz - naturnahe Tierhaltung

Über uns 


Das Unternehmen

Seit der Gründung im Jahr 1996 betreibt unser Hof, wie es der Name schon sagt, Landschaftspflege, um dadurch den Naturschutz voran zu bringen.

Wir bearbeiten Naturschutzgebieten und andere zu schützende Lebensräume, wie FFH- und Natura-2000-Gebiete, damit seltene und schützenswerte Arten der Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleiben und deren Populationen sich erholen können und möglichst erweitern.

Die Hauptarbeit leisten dabei unsere Schafe und Esel. Sie weiden über das gesamte Jahr in diesen Gebieten und schaffen dadurch einen vielfältigen Lebensraum.

Würde die Beweidung stoppen, hätte man schon in kürzester Zeit auf allen Flächen eine mehr oder weniger starke Verbuschung, und die seltenen Arten hätten keinen Platz mehr.

Wir halten unsere Schafe auf bis zu drei Herden verteilt. Eine beweidet Feuchtwiesen im Pfungstädter Moor, Teile des Kalksandkiefernwaldes bei Seeheim und die Flugsandgebiete und Dünen im Großraum Darmstadt.

Sie besteht aus etwa 520 Muttertieren, die jedes Jahr von Ende März bis Anfang Mai ihre Lämmer bekommen, so dass wir dann mit ca. 1000 Tieren zu Fuß von Fläche zu Fläche ziehen.

Ende Juli verkleinern wir diese Herde um die männ- lichen Lämmer. Sie werden mit ca. 4-5 Monaten geschlechtsreif und würden ihre Mütter decken.  Darum gründen sie eine neue Herde und grasen auf unseren Flächen bis sie nach und nach geschlachtet werden.

Anfang Oktober trennen wir auch die weiblichen Lämmer von ihren Müttern, da nun die Böcke zum Decken zur Herde gestellt werden und wir nicht möchten, dass die Lämmer mit einem Jahr schon Lämmer bekommen.

Eine weitere Herde ist auf den Streuobstwiesen des vorderen Odenwaldes, in den Scheftheimer Wiesen und in der Darmbachaue unterwegs. Sie besteht aus 100 bis 300 Tieren und setzt sich aus unseren Altschafen und - ab Oktober - den weiblichen Lämmern zusammen, die bis auf 80-100 zukünftige Zuchtmütter geschlachtet werden.

 

Anfang Juni scheren wir unsere Schafe, da sie ihre Wolle nicht von selbst verlieren.

Zur Nachbeweidung eignen sich hervorragend unsere ca. 15 bis 20 Esel, die über das ganze Jahr in verschiedenen Gruppen auf die Flächen verteilt sind. Denn im Gegensatz zu den Schafen können sich Esel auch von trockenem Gras, Laub oder kleinen Ästen ernähren - wie ihre Vorfahren es in den Geröllwüsten schon gemacht haben.

 So sind die Flächen nach der Beweidung durch Schafe und Esel bis auf den Boden abgefressen und die bedrohten, oftmals sehr kleinen Pflanzen können ans Licht, blühen und neue Samen streuen.

Zudem schaffen die Esel, da sie lange auf einer Fläche stehen, durch ihr „Bad“ im Sand offene Sandstellen. Diese werden gerne von Sand bewohnenden Insekten zur Eiablage genutzt.

Ein weiterer Bonus der Esel ist, dass sie keine Kiefernsprösslinge fressen. Das heißt, man kann ohne großen Aufwand die natürliche Verjüngung der Kiefer auf den Flugsandgebieten oder im Kalksandkiefernwald fördern, was wiederum zu einem ursprünglicheren Lebensraum für alle Arten führt.

Doch trotz der tierischen Unterstützung ist zur Landschaftspflege auch der Einsatz von Menschen- und Maschinenkraft erforderlich.

So wird zum Beispiel aus den Kiefernbeständen das liegende Totholz entfernt, um den Boden licht zu halten. Denn herumliegende Baumkronen sind Rankgerüste für Brombeeren, die schon bald alles überwuchern und kein Licht für die bedrohten Pflanzen, wie zum Beispiel die Orchidee, mehr durchlassen. Der Wald würde schattig und nach und nach zuwachsen.


Wenn Sie sich unsere Tiere anschauen, werden Sie feststellen, dass wir sie naturnah halten. Sowohl die Esel als auch die Schafe sind das ganze Jahr über draußen. Einen Stall brauchen sie nicht. Dabei achten wir natürlich darauf, dass im Sommer ausreichend Schatten und Wasser vorhanden ist und die Tiere sich im Herbst und Winter vor Wind, Regen und Schnee in Büsche oder Baumgruppen zurückziehen können.

Das Futter ist das, was gerade wächst. Weder die Esel noch die Schafe werden zugefüttert. Ihre Nahrung besteht aus dem, was sie auf den Flächen finden. Nur im Winter, bei starkem Frost oder wenn viel Schnee liegt, bekommen die Esel und Schafe etwas Heu von unseren Naturschutzflächen. Auch während der Lammzeit bekommen die Schafe Heu.